GREEN-LOOP – Nachhaltige Produktionssysteme für neuartige biobasierte Materialien
Steckbrief
Forschungsfelder: Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Green Manufacture, Gender- und Diversitätsdimension
Projektlaufzeit: 3 Jahre (09/2022 – 09/2025)
Projektkoordinator: IDENER
Interdisziplinarität: Physik, Ingenieurswissenschaften, Chemie, Biologie, Werkstoffwissenschaft & Soziologie
Projektziel
GREEN-LOOP zielt auf die Entwicklung und Demonstration von drei innovativen, kosteneffektiven, nachhaltigen, umweltfreundlichen, biobasierten Produkten ab, die herkömmliche Materialien ersetzen können. In diesem Zusammenhang werden drei Wertschöpfungsketten implementiert und drei biobasierte Produkte entwickelt, die im Vergleich zu konventionellen Materialien bessere mechanische, physikalische und chemische Eigenschaften aufweisen sollen.
- BIO-GUMMI: Multifunktionale feuerbeständige Vibrationsunterlag
- BIO-PLASTIK: Flaschenverschlüsse für die Verpackungs-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie
- WOOD COMPOSITIES (Verbundwerkstoff): Gleitlager für Geräte und Werkzeuge.
Forschungsgegenstand und Vision
Es gibt nur einen Planeten Erde, doch bis 2050 wird die Welt so viel verbrauchen, als gäbe es drei. Der weltweite Verbrauch von Biomasse, fossilen Brennstoffen, Metallen und Mineralien wird sich in den nächsten 40 Jahren voraussichtlich verdoppeln, während das jährliche Abfallaufkommen bis 2050 voraussichtlich um 70 % steigen wird.
Dieses Szenario ist keine pessimistische Vision, sondern Realität und wurde durch die COVID 19-Krise weiter verstärkt. Bei dieser Krise handelte es sich nicht nur um eine Pandemie, sondern auch um eine Aufforderung, die Art und Weise, wie Produktionsketten in Europa funktionieren, zu ändern. Die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von Drittländern zu verringern und die europäische Industrie von Grund auf zu stärken, ist deutlich geworden. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, unsere Bürger*innen zu schützen, Produkte und Dienstleistungen von höchster Qualität anzubieten und Nachhaltigkeit in der gesamten Produktionskette zu gewährleisten (Green Manufacture). Ziel ist es, eine grüne und digitale Transformation auf der Grundlage europäischer Werte zu erreichen, indem das natürliche Kapital der EU geschützt, erhalten und aufgewertet wird. Da das derzeitige lineare "take-use-dispose"-Modell als gescheitert angesehen werden kann, ist es dringend erforderlich, unser Verbraucherverhalten zu ändern, um Abfälle zu reduzieren und Ressourcen länger in der Wertschöpfungskette zu halten. Diese industrielle Transformation wird nicht nur zum Erreichen der europäischen Klimaneutralität bis 2050, sondern auch zur Implementierung einer zirkulären Wirtschaft beitragen.
Seit der anfänglichen Planung zielt GREEN-LOOP darauf ab, das Wohlergehen durch das Lösen eines globalen Problems zu verbessern, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und neue Geschäftsmodelle mit Chancen für alle Bürger*innen zu schaffen, insbesondere in den Bereichen Biochemie, Werkstoffe, Fertigung und digitale Plattformen.
Die Blindheit gegenüber geschlechtsspezifische Fragen führt zu unverhältnismäßigen Auswirkungen auf unsichtbare Männer und Frauen und verhindert die Entwicklung von Eindämmungsmaßnahmen. Frauen meist stärker von den negativen Auswirkungen, die durch technische Projekte hervorgerufen werden, betroffen; was ein großes Hindernis für die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften darstellt. Die Berücksichtigung eines geschlechtsspezifischen ex-ante-Ansatzes wird demnach zu weniger diskriminierenden und zu mehr inklusiven Projekten führen, und dadurch die soziale Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Gesellschaft fördern, wie es auch in den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) vorgesehen ist.
Bei der Implementierung digitaler und intelligenter Werkzeuge für die Fertigung wird GREEN-LOOP zwei Hauptaspekte berücksichtigen: i) Die Entwicklung optimierter Wertschöpfungsketten, die die Geschlechterperspektive einbeziehen, zu ökologischen und zirkulären wirtschaftlichen Lösungen führen und den biobasierten Übergang durch die Einführung neuer Fertigungstechnologien vorantreiben können. ii) Die Förderung des zirkulären Übergangs durch einen intersektionalen Ansatz in Bezug auf Geschlecht, Alter und sozioökonomische Faktoren.
So beinhaltet GREEN-LOOP eine transversale und konstante Bewertung der Gender-Risiken, die vom Lehrstuhl für Technik- und Organisationssoziologie (STO) während der gesamten Projektlaufzeit durchgeführt wird, d. h. die Bewertung von Prozessen, Momenten, Räumen, Beziehungen usw., in denen direkt oder indirekt eine soziale Verwundbarkeit besteht.
Projektpartner:innen und Förderung
Das Forschungsvorhaben GREEN-LOOP wird durch die Europäische Union gefördert und von IDENER geleitet. Es wird unter dem Horizon Europe Framework Programme (HORIZON) gefördert.
GREEN-LOOP ist eine einzigartige Zusammenarbeit von 17 Partnern aus 8 Ländern:
- Idener (Spanien)
- National Institute of Chemistry (Slowenien)
- Slovenian National Building and Civil Engineering Institute (Slowenien)
- Fraunhofer-Gesellschaft (Deutschland)
- LABRENTA (Italien)
- Mixcycling (Italien)
- NEROsuBIANCO (Italien)
- Le terre di zoè (Italien)
- IRIS Technology | Real-time Process and Quality control Solutions (Spanien)
- GIG Central Mining Institute (Polen)
- Austrian Standards (Österreich)
- ISQ - Centro de Interface e Tecnologia (Portugal)
- AXIA INNOVATION (Deutschland)
- AIMEN Centro Tecnológico (Spanien)
- National Composite Centre (UK)
- University of Bristol (UK)
- RWTH Aachen University – IAT – Chair of Information and Automation Systems for Process and Material Technology und STO – Chair of Sociology of Technology and Organization (Deutschland)
Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite.
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