FAQ zu Haus- und Abschlussarbeiten
Das Schreiben von Haus- und Abschlussarbeiten ist die zentrale Herausforderung eines Studiums der Soziologie. In den Lehrveranstaltungen des Propädeutikums behandeln wir dieses Thema ausführlich und dort erhaltet Ihr auch ausführliche Materialien und Hinweise, die Euch dann im weiteren Studium begleiten.Hier haben wir nun für Euch noch mal ein paar zentrale Fragen gesammelt und versucht, diese knapp zu beantworten, sodass sie Euch in Eurem Schreibprozess zur Orientierung dienen können und Euer Wissen auffrischen. Habt Ihr darüber hinaus Fragen oder Anregungen, richtet Euch gerne an Eure Dozierenden und die Fachstudienberatung.
Vorbereitung und Recherche
Wie finde ich ein Thema für meine Arbeit?
Die Suche nach einem guten Thema für Deine Arbeit ist bereits der erste Teil der Prüfungsleistung. Hierfür gibt es keinen Best-Practice-Weg, aber ein paar Hinweise gibt es dennoch, um diesen Arbeitsschritt zu strukturieren.
Oftmals bieten die Inhalte von Seminaren bereits Anlass einen Themenbereich einzugrenzen, der Dich interessiert. Die Dozierenden haben hier einen Literaturkorpus zur Verfügung gestellt und von dieser Literatur wird wieder auf möglicherweise andere interessante Themen verwiesen.
Zu Beginn der Arbeit kann es oft hilfreich sein, den Forschungsstand gezielt zu befragen. Wie werden bestimmte Begriffe von den Autor:innen verwendet und was folgt daraus? Wie lassen sich die Werke interpretieren? Gibt es Konflikte zwischen Autor:innen und Theorien, die Du herausarbeiten kannst? Gibt es Leerstellen in den Theorien? Hierzu kannst Du Dich gezielt mit der Literatur auseinandersetzen und Fragen an die Texte stellen. Können die Texte Deine Fragen beantworten? Lassen sich für Dich neue Fragen von Texten ableiten?
Oft hilft es auch das eigene Interesse in wenigen Sätzen auszuformulieren, eine Mind Map aufzuzeichnen und eigene Fragen zu artikulieren. Tausche Dich mit Kommiliton:innen aus, versuche Deine Gedanken in Worte zu fassen und suche gezielt nach Anregungen.
Wesentlich zuschneiden wird sich dann die Bearbeitung des Themas erst mit der Formulierung einer konkreten Fragestellung, die für die Bearbeitung eines Themas unabdingbar ist. Hier bietet es sich an, ein paar konkrete Fragestellungen zu bilden und dann in die Sprechstunde zu gehen. Mit einem konkreten Vorschlag können Dir die Dozierenden dann helfen, das Thema weiter zu konkretisieren.
Was ist eine „soziologische“ Fragestellung?
Die Soziologie ist ein vielfältiges Fach. Im Kern beschäftigt sie sich mit der Gesellschaft und dem Zusammenleben, dem sogenannten Sozialen. Damit lässt sie sich zum Beispiel von der Psychologie abgrenzen, die sich eher mit innerlichen Prozessen von Menschen beschäftigt. Die Soziologie konzentriert sich auf die soziale Umwelt. Sie fragt also zum Beispiel: Wie kommt es zu spezifischen Handlungen? Wie lassen sich Situationen beschreiben? Was folgt aus Handlungen? Uns interessiert alles was als Ursache, Wirkung oder Beschreibung eines gesellschaftlichen Phänomens gelten kann.
Wenn Du Dich mit soziologischer Literatur beschäftigst, zum Beispiel aus dem Seminar oder aus Fachzeitschriften, bekommst Du vielleicht schon ein gutes Gefühl dafür, wie Du an ein Thema herangehen kannst, damit es soziologisch ist. Es klären sich so nicht nur Themen, sondern auch Herangehensweisen.
Um von einem Thema zu einer Fragestellung zu kommen, hilft es auch die Dinge zuzuspitzen. Eine Fragestellung kann ganz kleinteilig sein und deutliche Begrenzungen haben und gibt vielleicht dennoch Aufschluss zu großen gesellschaftlichen Fragen. Im Idealfall folgt aus Deiner Fragestellung bereits das konkrete Vorgehen und die Gliederung Deiner Arbeit. Das ist auch ein gutes Kriterium um die Qualität Deiner Arbeit zu prüfen.
Wie finde ich wissenschaftliche Literatur?
Die RWTH Hochschulbibliothek ermöglicht zwei wesentliche Zugänge zu wissenschaftlicher Literatur: Zunächst über den „Katalog Plus“ der online zur Verfügung steht.
Ebenfalls bietet die Hochschulbibliothek einen Zugang zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek.
Zugangsfreie, sozialwissenschaftliche Literatur bietet darüber hinaus das SSOAR (Social Science Open Access Repository) der GESIS.
Weiterhin zu empfehlen sind:
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Academia.edu
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Researchgate.net
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Archive.org
Für die Recherche wissenschaftlicher Publikation eignet sich die Nutzung von Google Scholar nur bedingt. Scholar zeigt Dir nicht nur wissenschaftliche Literatur an, sondern auch Vieles im Bereich der „grauen Literatur“ und es lässt sich nicht nachvollziehen wie Google die Ergebnisse filtert.
Noch wichtiger als die Wahl der richtigen Plattform sind die richtigen Begriffe. Suchen will gelernt sein! Themenfelder wie Digitalisierung, Ungleichheit, Gewalt oder Gesundheit sind riesig und werden von Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Natur- wie Ingenieurswissenschaften bis hin zur Soziologie bedient und sie besitzen ihr eigenes Vokabular. Dafür gilt es ein Gefühl zu bekommen.
Fangt deshalb damit an bspw. „Gewalt“ + „Soziologie“ einzugeben - auch in anderen Sprachen wie v.a. Englisch, aber auch Französisch oder Spanisch. Sucht nach „Handbuch“ oder „Einführung in xy“ („introduction into xy“). Ihr werdet so auf bestimmte Personen treffen, die immer wieder im Text und im Literaturverzeichnis erwähnt werden; auf Begriffe („Devianz“), die im Feld wiederholt auftauchen; schließlich auf bestimmte Annahmen und Theorien („relative Deprivation“).
Nicht jedes gefundene Suchergebnis muss dann Deiner Fragestellung entsprechen. Scanne zunächst den Abstract, die Einleitung und den Schluss, ob der Artikel in Frage kommen könnte. Ist er relevant, speichere ihn für Dich so ab, dass Du ihn auch wiederfindest, wenn Du mit dem Rechercheschritt fertig bist.
Woran erkenne ich wissenschaftliche Literatur?
Wissenschaftliche Literatur ist wissenschaftliche Literatur, weil sie bestimmte Gütestandards erfüllt. Diese Gütestandards lassen sich nicht alle klar benennen und jede Disziplin hat oft eigene spezielle Kulturen ausgebildet, was als gute wissenschaftliche Arbeit gilt. Auch die Soziologie ist da nicht immer einheitlich. Fachzeitschriftenartikel sind der wissenschaftliche „Goldstandard“, weil die Beiträge durch andere Wissenschaftler:innen anonym begutachtet werden, die in dem jeweiligen Feld bereits Ansehen erlangt haben. Dies nennt man Peer-Review-Verfahren. Monographien, Handbücher oder Sammelbände unterliegen nicht demselben Verfahren, hier kann aber der Ruf von Verlags oder Autor:in ein wichtiger Indikator sein. Manchmal arbeiten auch diese mit wissenschaftlichen Lektoraten und Peer-Review-Verfahren. Wie so vieles im Leben beruht Wissenschaft letzten Endes auf Vertrauen und funktionierenden Kontrollmechanismen der Wissenschaftsgemeinschaft.
Daraus folgt allerdings eine wichtige Regel: Wissenschaftlichkeit legt hohen Wert auf die Nachprüfbarkeit der Aussagen, sodass andere Wissenschaftler:innen die Ergebnisse kritisieren können und sich ein wissenschaftlicher Diskurs ergibt. Deshalb ist es auch so wichtig, die Formalia einzuhalten, besonders wenn es um das Zitieren geht. Eine gute Arbeit mit Zitaten respektiert aber auch die Herkunft fremder Gedanken und weißt diese nicht als die eigenen aus. Dies ist also auch für Dich eine Möglichkeit die Qualität der Texte zu prüfen.
Das Ziel wissenschaftlicher Texte ist außerdem von anderen Schreibgattungen zu unterscheiden:
Abseits der genannten wissenschaftlichen Quellen raten wir von der Verwendung „grauer Literatur“ wie die meisten Online-Medien als wissenschaftliche Belege ab. Diese Medien wollen in der Regel Reichweite erlangen. Wissenschaft ist dies egal. Ihr geht es um Erkenntnis und den wissenschaftlichen Diskurs, der unter Einhaltung gewisser Standards geführt wird.
Internetquellen und Medienbeiträge können aber nichtsdestotrotz wertvolle Anregung für die eigene Forschung bilden. Wer darüber hinaus die Berichterstattung in Massenmedien oder bestimmte Website-Auftritte untersucht, muss natürlich die entsprechenden Medien explorieren - unter Zuhilfenahme wissenschaftlicher Literatur.
Welche Literatur ist relevant für mich?
In einem Satz: Die Literatur ist wichtig, welche Dir dabei hilft, Deine Forschungsfrage zu beantworten.
Bevor Du Dich also intensiv auf die Literatursuche machst, sollte Dir mit der Forschungsfrage bereits klar sein, was Du möchtest. Aber Achtung: Auch im Verlauf der Literatursichtung können sich Dir neue Aspekte des Forschungsbereiches erschließen. In diesem Fall solltest Du die Möglichkeit der Änderung der Fragestellung in Betracht ziehen, dies aber unbedingt mit Deiner:m Betreuer:in absprechen.
Wie gehe ich vor, wenn ich eine Bachelorarbeit am Institut für Soziologie schreiben möchte?
Wenn Du Gesellschaftswissenschaften studierst und gerne in der Soziologie eine Bachelorarbeit schreiben möchtest, melde Dich gerne bei der Fachstudienberatung oder dem/der Dozierenden Deiner Wahl für eine Sprechstunde.
Thematisch kannst Du Dich dabei gut an dem Lehrangebot am Institut der entsprechenden Person oder den auf der Internetseite ausgewiesenen Interessen orientieren. Manchmal schreiben wir auch gezielt Themen aus, die Du dann auf der Internetseite findest.
Wie gehe ich vor, wenn ich eine Masterarbeit am Institut für Soziologie schreiben möchte?
Melde Dich auch für die Masterarbeit bei den für Dich in Frage kommenden Dozierenden und der Fachstudienberatung. Masterarbeiten dürfen an der Fakultät nur von bereits promovierten Wissenschaftler:innen betreut werden.
Thematisch kannst Du Dich dabei gut an dem Lehrangebot am Institut der entsprechenden Person oder den auf der Internetseite ausgewiesenen Interessen orientieren. Manchmal schreiben wir auch gezielt Themen aus, die Du dann auf der Internetseite findest.
Der Schreibprozess...
Was muss auf das Deckblatt meiner Hausarbeit/Abschlussarbeit?
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Name der Hochschule (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen)
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Name der Fakultät (Philosophische Fakultät)
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Name des Instituts (Institut für Soziologie)
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Angabe des besuchten Seminars (bei Hausarbeiten)
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Name der:des Prüfer:in/Betreuer:in
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Titel der Arbeit (Nicht zu verwechseln mit der Fragestellung der Arbeit)
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Ggf. Untertitel der Arbeit
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Name der einreichenden Person
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Matrikelnummer
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Studiengang und Fachsemester
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E-Mail Adresse (Bitte RWTH-Adresse angeben)
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Ort, Datum der Einreichung
Bitte vermeidet das Einbinden von Bildern, Grafiken und sämtlichen Layout-Raffinessen auf dem Deckblatt.
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Ein Beispieldeckblatt einer Hausarbeit findet Ihr als Download in der Infobox auf dieser Seite.
Kann ich das Logo des Instituts oder der RWTH auf dem Deckblatt verwenden?
Nein. Die Verwendung des Logos des Instituts für Soziologie ist nicht freigegeben. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Wie baue ich meine Arbeit auf?
Das kommt auf den Inhalt der Arbeit an. Generell gilt natürlich, dass die Arbeit eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit benötigt. Knifflig ist der Hauptteil der Arbeit. Generell lässt sich festhalten:
Zunächst sollte der Hauptteil wesentliche Aspekte der ausgewählten Forschungsliteratur reproduzieren. Erst in einem zweiten Schritt sollten alle herangezogenen Aspekte hinsichtlich der gestellten Frage zu einer sogenannten Transferleistung zusammengeführt werden. Die Transferleistung ist sozusagen der eigene wissenschaftliche Beitrag in der Arbeit. Hier werden unterschiedliche Aspekte aus Theorie und/oder Empirie zusammengeführt und dadurch neue Erkenntnisse gewonnen. Bei rein empirischen Arbeiten kann der Hauptteil auch anders ausgestaltet werden. Hier wird womöglich das Darstellen einer Methode wichtig.
Insofern ist es immer wichtig die individuelle Gliederung der Arbeit mit den Betreuer:innen abzusprechen!
Was gehört in die Einleitung der Arbeit?
In die Einleitung gehört:
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Das Thema der Arbeit und die Relevanz dessen,
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die Fragestellung der Arbeit,
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die verwendete Theorie/das empirische Material,
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der Aufbau der Arbeit.
Wie lang muss meine Einleitung sein?
Dafür gibt es keine richtige oder falsche Länge. Wichtig ist, dass Du die wesentlichen Aspekte einer Einleitung (s. „Was sollte in der Einleitung stehen?“) aufgreifst und den Leser:innen einen nachvollziehbaren Einstieg in das Thema bietest. In einer Hausarbeit im Bachelor ist eine Einleitung im Durchschnitt eine Seite lang.
Wie sollte meine Arbeit formatiert sein?
Folgendes Format sollte bei einer Hausarbeit/Abschlussarbeit eingehalten werden:
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Empfohlen wird die Serifenschrift Times New Roman, alternativ kann Arial verwendet werden
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Schriftgröße: 12 Punkt, Zeilenabstand 1.5 Punkt
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Absätze sollten sparsam verwendet werden (kein zusätzlicher Abstand vor oder nach dem Absatz)
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2,5 cm Abstand zum Seitenrand (an allen Seitenrändern)
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Textausrichtung: Blocksatz (auch in den Fußnoten!)
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Silbentrennung
Wie binde ich Abbildungen und Tabellen ein?
Wenn Abbildungen und Tabellen verwendet werden, werden diese mit entsprechenden Bild-/Tabellenbeschriftungen eingefügt. Am Ende der Arbeit wird ein Abbildungs- bzw. Tabellenverzeichnis angefügt. Dort finden sich die Benennungen der Abbildungen/Tabellen sowie die Seitenzahl unter der sie im Fließtext zu finden sind.
Brauche ich Fußnoten?
Fußnoten werden in der Soziologie nicht zur Zitation verwendet, sondern nur für Anmerkungen oder Hinweise, die den Fluss des Textes stören würden aber dennoch nicht unwesentlich sind. Das heißt die Verwendung von Fußnoten ist nicht notwendig, kann aber hilfreich sein, um einen Text zu entschlacken.
(Wie) Soll ich eine gendergerechte Sprache verwenden?
Es ist wichtig, eine Sensibilität für gendergerechte Sprache zu demonstrieren. Wie genau Du dies umsetzt, ist Dir überlassen. Vom Sternchen (Student*innen), über den Doppelpunkt (Student:innen), den Unterstrich (Student_innen), das Binnen-I (StudentInnen) sowie das generalisierte Femininum oder Maskulinum (Studierende) bis hin zum jeweils vollständigen Ausschreiben (Studentinnen und Studenten) gibt es hier viele Optionen. Wichtig ist, dass das Vorgehen konsistent und eine Sensibilität für das Thema erkennbar ist
Wie zitiere ich richtig?
Wir empfehlen den Zitationsstil der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Ein Shortcut für Microsoft Windows Nutzer:innen ist die Verwendung der Literaturverwaltungssoftware Citavi. Die RWTH bietet den Studierenden die Verwendung der Vollversion unter der Campuslizenz an.
In Citavi lässt sich der Zitationsstil der Deutschen Gesellschaft für Soziologie problemlos finden unter: Zitation>Zitationsstil>Zitationsstil wechseln>Stil suchen.
Thank us later.
Was gehört in ein Fazit?
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Die Beantwortung der Forschungsfrage, bzw. was konnte die Arbeit nicht beantworten
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Die wesentlichen Aspekte der Arbeit
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Ein „runder“ Abschluss für die:den Leser:in
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Forschungsdesiderate, wenn diese konkret aus der Beantwortung der Fragestellung folgen
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Zu vermeiden sind Handlungsanweisungen an politische oder gesellschaftliche Akteure und was nach Deiner Meinung aus den Überlegungen (politisch) folgt.
Muss ich einen Ausblick schreiben?
Bei einer Hausarbeit (im Bachelor wie im Master) ist es nicht nötig, einen Ausblick zu schreiben. Der Ausblick hat in der Regel das Ziel, mögliche Anknüpfungspunkte für weitere Forschung zu formulieren. Da Hausarbeiten nicht den Anspruch verfolgen müssen neue/innovative wissenschaftliche Erkenntnisse hervorzubringen, ist ein Ausblick an dieser Stelle in der Regel überflüssig.
Bei Abschlussarbeiten bietet sich diese Möglichkeit ggf. an. Sprich dies mit Deiner:m Betreuer:in ab.
Wie sieht ein Literaturverzeichnis aus?
Im Literaturverzeichnis ist jedes Werk aufgelistet, welches in der Arbeit verwendet wurde (nicht mehr und nicht weniger!). In der Soziologie machen wir keinen Unterschied zwischen Literatur und Quellen. Alles was in der Arbeit herangezogen wird, kommt in das Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit.
Generell empfehlen wir den standardisierten Stil der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Wie füge ich eine Eidesstattliche Versicherung an?
Unter diesem Link wirst Du das offizielle Dokument zur Selbstständigkeitserklärung finden. Das Formular muss unterschrieben an die Hausarbeit angehangen werden. Zu nutzen ist ausschließlich dieses Formular:
Wie lang muss die Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit sein?
Die erforderliche Länge der jeweiligen Arbeit wird für jeden Studiengang in der Prüfungsordnung festgelegt.
Wie verbessere ich den Stil meiner Arbeit?
Mit Erlangung des Abiturs sollte eigentlich davon ausgegangen werden, dass gewisse Grundfertigkeiten des Schreibens beherrscht werden. Doch das heißt noch lange nicht, dass man die Kunst des Schreibens beherrscht und sich der Schreibprozess als problemlos darstellt. Dies kann neben dem Studiengang ein ganz eigener Bereich der Entwicklung sein. Hausarbeiten, Essays, Bachelor- und Masterarbeiten erfordern ganz andere Fertigkeiten als eigene Gedanken innerhalb weniger Stunden bei einer Klausur auf das Papier zu bringen. Zudem gilt das Schreiben für Soziologi:nnen oft auch als eine wesentliche berufliche Tätigkeit außerhalb des Wissenschaftssystems.
Den eigenen Stil kann man auf vielfältige Weise verbessern. Besonders wichtig sind jene Stilfragen, die Hand in Hand gehen mit der Verständlichkeit Deines Textes. Hier gilt es nicht nur die Syntax zu beherrschen, sondern es potenziellen Lerser:innen zu erleichtern, den eigenen Gedanken gut folgen zu können. In der Soziologie heißt dies auch an die soziologische Begriffswelt anzuknüpfen. Hierzu hilft es natürlich, viele soziologische Texte zu lesen sowie Fachwörter nachzuschlagen und sich zu merken. So gewinnst Du ein Gefühl für einen wissenschaftlichen Stil und die Anforderungen in der Soziologie.
Dabei gilt: Umso öfter und regelmäßiger Du schreibst, desto leichter fällt es Dir Deine Gedanken auf das Papier zu bringen. Lese Dir Deine geschrieben Texte ruhig auch mal laut vor und ganz wichtig: Finde andere Studierende, die Deine Arbeiten korrigieren und redigieren, bei denen Du Dich im besten Fall mit selbiger Tat revanchieren kannst.
Daneben gibt es jene Stilfragen, die eher zu den Geschmacksfragen gehören. Ist die erste Person Singular in einem wissenschaftlichen Text komplett Tabu oder nicht? Sollen Passivkonstruktionen möglichst vermieden werden? Gehört ein literarisches Motto in eine wissenschaftliche Arbeit? Wie metaphorisch darf ein wissenschaftlicher Text geschrieben sein? Diese Fragen kannst Du für Dich beantworten, wir geben diesbezüglich nichts vor.
Zur weiteren Befassung mit dem Thema empfehlen wir Dir eine Reihe zum wissenschaftlichen Schreiben bei soziopolis.de „Über Schreiben sprechen“ und das Schreibzentrum der RWTH.
Was mache ich, wenn ich große Probleme mit dem Schreiben habe?
Wichtig ist zunächst sich klarzumachen, dass das wissenschaftliche Schreiben vor allem Übung benötigt und es muss wie jedes andere Handwerk auch gelernt werden. Daher ist es völlig normal, wenn man vor allem bei den ersten Arbeiten im Studium Probleme damit hat. Meist wird das Schreiben dann jedoch zu lange hinausgezögert, sodass die Qualität der Arbeit am Ende darunter leidet und/oder man selbst nicht zufrieden mit der Arbeit ist. Daher ist es sinnvoll früh mit dem Verschriftlichen von Inhalten, Gedanken und Ideen zu beginnen, auch wenn es zunächst nur stichwortartige, fragmentarische Sätze oder eine Reihe von kommentierten Zitaten sind. Danach können diese Fragmente dann verbunden und in Deine Argumentation eingebaut werden.
Auch ist es wichtig die Arbeit im Voraus gut zu strukturieren, sich einen Zeitplan bis zur Abgabe zu machen und sich realistische sowie entsprechend kleinteilige Tagesziele beim Schreiben zu setzen. Ebenso können eigene Routinen beim Schreiben helfen, wie beispielsweise jeden Morgen um dieselbe Zeit bei einer Tasse Kaffee drei Gedanken zu einem Thema zu formulieren, das Dich im Moment beschäftigt.
Ein weiteres häufiges Hindernis ist die Scheu, eigene Texte von anderen Personen lesen zu lassen. Diese Scheu ist zwar ebenfalls normal, solltet Ihr jedoch auf jeden Fall ablegen. Es ist immer von Vorteil mit Kommiliton:innen oder Freund:innen Texte zu besprechen und Euch auch über Eure Probleme mit dem wissenschaftlichen Arbeiten auszutauschen.
Sollten Dich die Probleme allerdings sehr belasten, bietet Dir die RWTH Aachen auch ein Beratungsangebot:
Psychologische Beratungsstelle
Woran orientiert sich die Bewertung am Institut für Soziologie?
Die Bewertung der Arbeiten erfolgt durch die Dozierenden. Am Institut für Soziologie haben viele eine standardisierte Bewertungsgrundlage. Sprich deshalb mit den Dozierenden, um zu erfahren, worauf diese bei der Arbeit besonders Wert legen.
Allgemein kannst Du Dich aber an folgenden Fragen orientieren:
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Entspricht die Arbeit den formellen Vorgaben? (Umfang, Zitation, Formatierung, Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik) Bereits im Bachelorstudium ist es sehr wichtig die Formalia einzuhalten.
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Ist die Arbeit sinnvoll gegliedert?
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Wird zwischen eigenen und fremden Gedanken unterschieden? Sind Aussagen ausreichend belegt und nachvollziehbar dargestellt?
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Sind die Formulierungen klar und korrekt?
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Ist die Literaturauswahl angemessen?
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Werden Begriffe und Definitionen korrekt verwendet und ausgeführt?
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Werden die Positionen von zitierten Autor:innen nachvollziehbar und korrekt referiert?
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Wird die Anknüpfung an den Forschungsstand deutlich?
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Erfolgt eine ausreichende Bearbeitung des Themas in Breite und Tiefe?
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Wird eine reflektierende Haltung zum eigenen Text sichtbar?
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Welcher Erkenntnisgewinn tritt hervor?
Da aber jedes Thema individuelle Herausforderungen birgt, können wir an dieser Stelle nicht genauer werden. Die Rücksprache mit den Betreuenden ist in jedem Fall essentiell.